Unendliche Semiose, Assoziationen und Mythenstruktur

12. Januar 2008

So, es wird noch etwas theoretischer. Aber dafür etwas praktischer. Klingt paradox, ist aber so. Wie schon im Beitrag zur Zeichentheorie von Pierce erwähnt, ist Semiose, also der Prozess der Zeichendecodierung und -encodierung das Wesentliche an der Peirce’schen Theorie.

Unendliche Semiose

Zudem ist die Semiose (siehe weiter unten) unendlich, das heißt: Ein Interpretant des einen Zeichens kann Repräsentamen eines weiteren Zeichens werden. Damit wird eine unendliche Kette von Assoziationen in Gang gesetzt: Die „unendliche Semiose“.

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Assoziationen

Was heißt das in der Praxis? Beim Betrachten von Zeichen durchlaufen wir Bedeutungsketten, die wir als Assoziationen kennen. Offenbar ist es auch dieser Gedanke, der das Wesen des Interpretanten etwas klarer erscheinen lässt: Bei eine Assoziationskette betrachtet „das interpretierende Bewusstsein“ das Zeichen und das Repräsentamen der „neuen“ Ebene durch die Brille der „alten“, vorhergehenden Ebene.

Mythenstruktur

Das alles erinnert sehr an die Barthes’sche Mythenstruktur, bzw. seine mythische Zeichentheorie. Dort kann – auf der Basis von Saussure – ein bestehendes Zeichen zum Ausgangspunkt, also zu einem Bedeutenden eines übergeordneten Zeichens werden. Aber dazu mehr in Kürze.